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Das Kamel

Das zweihöckrige Kamel und der einhöckrige Dromedar sind verwandt. Sie werden auch beide als Trampeltiere bezeichnet. Das Kamel lebt in Halbwüsten und Wüsten. Dort gibt es sehr extreme Lebensbedingungen. Es wird tagsüber sehr heiß und in der Nacht sehr kalt. Es gibt nur sehr wenige Wasserstellen und Dorngestrüpp. Außerdem gibt es Sandstürme und sehr heißen Sand auf dem Boden. Mit seiner gespaltenen Oberlippe und den Schaufelzähnen im Unterkiefer kann das Kamel dorniges Gestrüpp fressen. Sandstürme machen ihm aufgrund seines hervorragend angepassten Fellkleides wenig aus. Es hat kleine Haare, die die Ohren vor Sand schützen und lange Wimpern, die
die Augen schützen. Seine Nasenlöcher kann das Kamel bei Bedarf verschließen. Seine dicken, breiten Sohlenpolster schützen die Füße vor heißem Sand und verhindern zusammen mit den Zehen das Einsinken in den sandigen Wüstenboden. Kamele gehen im Paßgang, dabei werden die Beine einer Körperseite gleichzeitig vorgesetzt, während die der anderen Seite aufgesetzt sind. So ist der Kamelgang schwankend. Diese Tatsache hat ihm auch den Spitznamen „Wüstenschiff“ eingebracht. Alle Kamele sind nicht nur ausdauernd bei ihren Arbeiten, sondern auch sehr genügsam an Nahrung und Wasser.

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Warum das Kamel einige Zeit ohne Nahrung und Wasser auskommen kann, willst du wissen? Na, weil es seine Vorratskammer immer mit sich herumträgt. Die Höcker des Kamels enthalten Fett. Findet das Kamel einige Zeit keine Nahrung und kein Wasser, ernährt es sich von dem Fett in seinen Höckern. Die Höcker werden dann dünn und schlaff. Über Wasserspeicher, wie manchmal gemeint wird, verfügen die Kamele nicht. Sie können ihren Wasserverbrauch aber stark einschränken. Kamele schwitzen nur sehr wenig, ihr überaus dichtes Fell lässt nur sehr langsam Hitze eindringen und Schweiß austreten. Darüber hinaus kann das Kamel einen Großteil seines Körperwassers ohne Schaden zu nehmen abgeben. Erreicht es dann aber eine Oase und kommt an eine Tränke, trinkt es große Mengen, bis zu 1/3 seines Körpergewichtes, um die Verluste wieder auszugleichen.
Kamele können mit Lasten bis 200 kg beladen werden. Ein gutes Reitkamel trägt seinen Reiter täglich 140 km weit. Bevor es Kraftwagen und Flugzeuge gab, waren Reisen durch Wüsten ohne Kamele unmöglich. Als Haustier liefert es den Menschen Nahrung in Form von Fleisch, Fett und Milch, Kleidung in Form von Leder und Kamelhaaren und Brennstoff in Form von getrocknetem Kot.

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